Wie zu erwarten war, bin ich viel zu früh aufgewacht, nämlich um 4 Uhr. Ich habe mich sehr ausgeschlafen und in einer komischen Weise glücklich gefühlt (naja, ich meine New York!!), weshalb ich bis 5 Uhr an meinem Blog geschrieben habe, um 6 Uhr die Existenz der Hotelfenster hinterfragt habe, weil ich sie nicht aufkriegen konnte, bis ich um 7 Uhr endlich mit meinen Zimmergenossen Frühstück essen gegangen bin. Das Frühstück bestand für mich aus Orangensaft, Pancakes (ich habe entschieden, ich liebe Pancakes), einem Croissant und Müsli. Nach dem Frühstück sind zurück in den 14ten Stock gefahren, nur um dann wieder runter zu kommen, weil wir den „Orientation“ Teil unserer Orientationdays vor uns hatten. Gestern wurden wir in Gruppen mit Farben aufgeteilt. Ich war in der roten Gruppe von Andreas, was ich zu diesem Zeitpunkt wirklich beruhigend fand, weil ich das Gefühl hatte, dass alle um mich herum Englisch sprachen. (Natürlich war das übertrieben, weil es insgesamt 20 deutsche Austauschschüler gab und wir hielten zusammen.) An dieser Stelle machen sich die meisten von euch Sorgen um mich, aber ich verspreche, 50 Tage später, dass es mir nur für eine Woche so ging. In dieser Gruppe traf ich auch eine sehr nette Italienerin, die ich mit meinen Versuchen Italienisch zu sprechen zum Lachen gebracht habe. (Leute, ich habe 4 Jahre Latein gelernt, aber Italienisch ist nicht drin.) Sie hat aber ganz gut Deutsch gesprochen. Andreas erklärte uns nochmal all die „wichtigen“ Sachen, wie, dass wir die Türen offenlassen, nicht Fluchen, immer höflich und nett sein sollten, besonders in den südlichen Staaten, etc., etc. Wir haben einige Arbeitsblätter erhalten, die wir bearbeiten sollten, während er mit uns unsere Social Security Informationen und die Installation dieser App durchgegangen ist. Vielleicht klingt das so, als ob ich nicht zugehört habe, aber ich wusste in der Tat das meiste von dem was gesagt wurde, allerdings auch nur, weil ich das ganze letzte Jahr alles recherchiert habe. Und da war noch die kleine, unwichtige Tatsache, dass wir iN NEW YORK WAREN UND DIE ZEIT MIT ARBEITSBLÄTTERN VERTRÖDELTEN. Aber naja. Ich war dann umso glücklicher, als Andreas uns sagte, wir sollen uns fertig machen. Ich war mit Kamera in der Hand, Tasche aus Schnelligkeitsgründen um verschiedene Körperteile gebunden bereit New York zu erkunden, und Leute, ich wurde nicht enttäuscht!

Am Times Square angekommen konnten wir, nach einer kurzen Anweisung von Andreas, in Gruppen losgehen. Dabei haben sich die Farbgruppen vermischt. Meine Gruppe und ich sind als erstes ins Hard Rock Cafe gegangen, aber davon habe ich leider keine Fotos gemacht, aber es ist gegenüber der amerikanischen Flagge.

Dann sind wir zum Disney Laden gegangen, weil warum nicht? Ich persönlich bin kein großer Disney Fan ( versteckt sich unterm Bett ), aber der Laden an sich war sehr interessant gestaltet und die vielfalt und originalität der Spielsachen war erstaunend.

M&M Laden? M&Ms!!!

Zur vorgegebenen Uhrzeit sind wir wieder zur roten Treppe gekommen.

Was - oder eher gesagt wer - mir da auffiel, war ein älterer, kränklich dünner Mann mit einem Schild mit Botschaften auf beiden Seiten, die folgendes besagten: "JESUS LOVES YOU" und "HE IS THE SAVIOUR". Er stand hinter dem Kreuz, gut sichtbar von allen auf der Treppe und schrie uns an, dass wir an Gott glauben sollen, der uns liebt, weil wir sonst in der Hölle landen würden, weil Gott uns liebt. (Ja, ich habe diesen Satz gelesen.) Die meisten ignorierten ihn. Ich war mir nicht sicher, ob er eine Pistole rausholen würde, falls ich versuchen würde ein Foto von ihm zu machen, also ließ ich es.

Unsere Gruppenführer gaben uns jeweils $10 fürs Mittagessen. Die meisten sind, wie wir, zum McDonald's gegangen. Ich weiß nicht wie viele von euch das wissen, aber in den Staaten gibt es Verkaufssteuern auf alles was man kaufen kann. Diese werden allerdings erst beim Kauf an die Ware angerechnet. Als jemand, der nicht nur "Notes From a Big Country" von Bill Bryson, sondern auch hunderte von Artikeln und Blogs und Berichten über Amerika gelesen hat, bin ich nicht stolz darauf, dass ich genau ausgerechnet habe, wie ich die $10 ausgeben kann. Ich musste an der Kasse nach 10 Cent in meinem Portmonee suchen. Ansonsten war ich froh, vorsehend die kleinsten Portionen bestellt zu haben.